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Eurythmie
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Aus Euch zum Leben – Erkenntnisversuch
Wenn ich von sichtbarer Sprache im Wahrnehmen und Gestalten eurythmischer Bewegungen spreche, dann ist für mich damit oftmals ein Mangel verbunden. Ein Mangel, dass ich, wenn ich Eurythmie im Bezug zu Sprache sehe oder gestalte, ich oftmals kaum das Wahrnehmen, Empfinden und Erkennen habe, tatsächlich Sprache zu sehen, sichtbare Sprache zu werden. Wie lässt sich dieser Mangel konkretisieren? Der Mangel, den ich sehe – und darin liegt eine Problematik, die in gewisser Weise darauf zurückgeht, wie Rudolf Steiner die Lauteurythmie begründete – ist, dass ich oftmals Bewegungen wahrnehme, die sprachliche Inhalte, Empfindungen und Laute sichtbar werden lassen, aber nicht auch die in der Sprache vorhandene, wahrnehmende, handelnde und erkennende Sichtbarkeit, an der sich Welt aussprechen wie erkennen kann. In diesem AU-CH, dem wie ich es hier schreibe, wie die Worte Brot und Schiff, andere Worte in diesen Text in ihrem Lautlichen geschrieben sind, wird etwas bemerkbar, auf das ich aufmerksam machen möchte. Es geht in dieser Argumentation, in dieser Suche nach sichtbarer Sprache darum, ob es eine Übereinstimmung gibt, wenn wir von hörbarer oder schriftlicher Sprachlichkeit sprechen, diese hören wie bewegen. Ist literarische Sprache in sich eine, die in der Folge von bewegten Lauten sichtbar werden kann? Ist die Sichtbarkeit, die sich im Hören und Lesen von Sprache ereignet, beide scheinen schon in sich nicht deckungsgleich, die Sichtbarkeit die sichtbare Sprache sein könnte? Es ist ebenfalls zu fragen: Will Sprache sichtbar werden? ...
Eurythmie - von einer Sprache, die sieht
Eurythmie - von einer Sprache, die sieht, die voraussieht, die Bewegung ist, - von einer Sprachbewegung, die am Menschen sichtbar wird. Wo beginnt diese Sprache, am Fuß, an Zunge, Gaumen und Kehlkopf, an Herz und Lunge? Wie sieht Sprache? Sieht der Fuß sein Sprechen, wenn er sich vom Boden löst, sich wieder aufsetzt, wieder von neuem beginnt? Sieht die Hand, dass sich in ihrem Bewegen etwas erkennt und empfindet, zum Verständnis wird? Sehe ich die Spur meines oder eines anderen Weges durch ein Zimmer? Schreibt sich dabei Sprache aus, wird sie bewegt, hörbar, sichtbar? Von einer sichtbaren Sprache. Von einem Tisch, auf dem Sprache weder als Schrift noch hörbar vor uns liegt und dennoch miteinander gebrochen und geteilt werden möchte, als sei sie Brot. Brot, das einen Namen ausspricht. Brot, brechen wir es, das Schrift werden kann. B-R-O-T.
Der hier sich vollziehende Text ist ein ästhetischer Versuch. Sichtbare Sprache wird in ihm als ein konkretes Handeln formuliert. Ein Handeln, das sich im Sichtbaren und Flüchtigen einer eurythmischen Bewegung ausspricht. Eurythmie wäre aus dieser Sicht eine Sprache, die Ufer sein wie hervorbringen könnte – eine am Menschen sichtbare Sprache. Eine Sprache, die hörbare wie schriftliche Sprachlichkeit hervorbringt. Her-vor-bringen. Ein offener Tagebau, eine von Schritten gezogene, runde Line auf einem Boden, der man folgen könnte, bei der man sich fragen kann, wer ist darin außen und wer ist innen, wer ist die Linie selbst, die gerade gezogen wird, eine Spur sichtbar werden lässt, einen beginnenden Leib. Ein Leib, der spricht, ein Leib der sichtbar wird. Ein Innen wie Außen, das Heimat oder das Aufzeichnen eines Schiffes sein kann, das auf ein Ufer aufläuft. SCH-I-FF. Die Wirklichkeit einer eurythmisch sichtbaren Sprache ist damit keine allein gegebene oder hervorgebrachte, sondern ein prozessuales Begegnen. In diesem Begegnen steht der sich eurythmisch bewegende Menschen ebenso im Schutzlosen, wie im Moment schöpferisch zu handeln, in der Verantwortung, beide Momente zu leben.
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